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Therapie Konzept bei Fersensporn

Unter dem Begriff Fersensporn werden viele Schmerzzustände am Fuß zusammengefasst. Man unterscheidet einem oberen Fersensporn von einem unteren Fersensporn. Der obere Fersensporn, die sogenannte Haglundferse, ist eine Veränderung am Sehnenansatz der Achillessehne.

Die Ursache ist hier meist ein zu starker Druck durch den Schuh. Der untere Fersensporn ist eine Entzündung der Fußsehnenplatte (Plantarfaszitis). Ein Fersensporn ist eine knöcherne Ausziehung am Ursprung der Sehnenplatte die von der Ferse bis in den Mittelfuß zieht. Diese Sehnenplatte gibt dem Längsgewölbe des Mittelfußes eine passive Stabilität bei Belastung. Durch eine dauerhafte hohe Belastung zieht diese Platte an der Knochenhaut des Fersenbeines. Dieser mechanische Reiz stimuliert die knochenaufbauenden Zellen zum Anbau von neuer Knochensubstanz. Auf dem Röntgenbild oder im Ultraschallbild kann man diese Ausziehung als einen Sporn erkennen. Dieser Sporn tut eigentlich nicht weh. 

Dieser Sporn tut eigentlich nicht weh. Die Schmerzen werden durch den Zug an der Knochenhaut mit Mikroverletzungen an der Sehnenplatte des Fußes und der daraus resultierenden Entzündung verursacht. Eine Fersenspornsymptomatik kann auch ohne einen Röntgenbefund bestehen. Entzündung ist Heilung und durchläuft verschiedene Stadien. Ab ca. 6 Wochen fortlaufender Entzündung spricht man von einem chronischen Krankheitsgeschehen. Die Entzündung bleibt in einem ihrer Verlaufsstadien „hängen“ und die Verletzung heilt nicht aus.
Bei der konservativen Therapie eines Fersenspornes sind drei Behandlungsansätze wichtig. Zum einen muss an der Entstehungsursache gearbeitet werden. Die dauerhafte Überbelastung muss reduziert werden. Dazu gehören einmal, wenn ursächlich erforderlich, Gewichtsreduktion und die Alltagsbelastung für die Füße zu reduzieren, eine Polsterung für die Ferse mit dem Mittelfuß zu schaffen. Eine Reduktion des Körpergewichtes ist nicht so einfach und schnell umsetzbar. Um eine langanhaltende mechanische Verminderung des Fußes und der anderen Gelenke zu erreichen ist oft eine deutliche Verminderung des Körpergewichtes erforderlich.
Bei der Alltagsbelastung ist darauf zu achten das lange statische Belastungen zu vermeiden sind, da sie den Stoffwechsel in dem Knochensehnenübergang sonst sehr negativ beeinflussen. Dieser Prozess kann durch eine weiche Geleinlage oder einen weichen Schuh (z.B. ein Duflex Schuh) unterstützt werden. Zum einen polstert er die betroffenen Areale ab und reduziert so die mechanische Belastung, zum anderen gibt er beim Gehen nach, das wirkt wie eine lokale Massage die den Stoffwechsel am Knochen Sehnen Übergang stimuliert.
Bei einer chronischen Entzündung bleibt der Heilungsprozess in einer seiner Phasen hängen und durchläuft nicht mehr die Stadien die nötig sind damit eine Verletzung ausheilt. Hier wirkt die Stoßwelle als mechanischer Anschieber des Heilungsprozesses. Wirkungsprinzipien der Stoßwelle beruhen auf einen mechanischen Reiz der mit ca. 3,2 bis 4 bar in einer Frequenz von 10Hz mit 3500 bis 4500 Stößen auf das betroffene Gewebe ausgeübt wird. Es werden verschiedene biochemische Prozesse im Gewebe stimuliert, die zur Heilung beitragen. Die Anwendungszeit beträgt hier ca. 10 Minuten.
Zum Abschluss der Behandlung mit Stoßwelle wird eine Galvanisation mit Voltarengel durchgeführt. Die sogenannte Iontophorese wird mit einem galvanischen Strom durchgeführt. Galvanische Elektrotherapie ist ein gleichgerichteter Strom mit dessen Hilfe das Voltarengel direkt tief in das Gewebe eingebracht wird. Die Wirkung der Salbe wird damit deutlich verstärkt.

Unser Therapiekonzept bei Fersensporn umfasst vier Bausteine:

  • Untersuchung mit Ultraschall zur Feststellung eines Fersenspornes mit entsprechender Entzündung und deren genaue Lage
  • Behandlung mit Stoßwelle
  • Anschließende Behandlung mit Galvanisation mit Voltarengel (Iontophorese)
  • Konsequente Entlastung des Fußes durch unser spezielles Schuhkonzept
Nach unseren eigenen Erhebungen sind ca. 5 bis 7 Behandlungen erforderlich. Nach fünf Anwendungen machen wir eine Kontrolle mittels Ultraschall. Der eigentliche Fersensporn, die knöcherne Ausziehung an der Sehnenplatte, wird nicht verschwinden. Es verschwindet die Entzündung in der Fußsehnenplatte im Bereich des Ansatzes. Unsere Erhebungen zeigen das bei 80% unserer Patienten es zu einer Ausheilung nach ca. 4 bis 6 Wochen kommt. Bei 10% kommt es zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome. Bei 10% zeigt es keine Wirkung. Bei 30 % der Patienten kommt es zu einem Rezidiv, da die ursächlichen Gründe wie zu hohes Körpergewicht mit dauerhaften Belastungen nicht verändert wurden. Diese Patienten tragen meistens auch keine abfedernden Einlegesohlen. Die Kosten für eine Behandlung beträgt 25,- Euro.
In der ersten Behandlung wird zusätzlich eine Untersuchung mittels Ultraschall durchgeführt. Eine Röntgenaufnahme ist nicht erforderlich. Dann erfolgt eine Behandlung mit Stoßwelle und Galvanisation. Die Behandlungszeit beträgt zusammen ca. 25 Minuten. In der fünften Behandlung erfolgt wieder eine Kontrolluntersuchung mittels Ultraschall. Dann wird besprochen ob noch weitere Behandlungen sinnvoll sind. Zeigt die Behandlung nach 5 Anwendungen keine deutliche Verbesserung der Symptome ist ein Weiterführen der Therapie nicht angezeigt. Die Effekte einer Stoßwellentherapie sind wissenschaftlich noch nicht vollends erklärt. Somit zahlen die Krankenkassen auch nicht die Therapiekosten.

Informieren Sie sich ausführlicher über die Wirkungsprinzipien der Stoßwelle